Share, , Google Plus, Pinterest,

Posted in:

Spot X – Surf Work Sleep

Spot X – Mojo Surfcamp in Arrawarra

Von J-Bay aus haben wir uns bereits unseren ersten Job in Australien organisiert. Geplant waren zwei Monate im Mojo Surfcamp und dort für Unterkunft und Verpflegung zu arbeiten. 6 Stunden am Tag, 6 Tage die Woche. Aus den zwei Monaten sind fünf geworden – auch wenn wir inzwischen nicht mehr für Mojo arbeiten.

Leben in Spot X

Wir sind im Juli angekommen, also tiefster Winter in Australien. Tagsüber hatten wir meist so knapp 20 Grad und abends ging es bis auf 5 Grad runter. Spot X ist quasi ein normaler Campingplatz mit einer Surfschule und extra Unterkünfte für Surfgäste. Die meisten Mitarbeiter wohnen in alten Bussen, die mit Betten ausgestattet wurden – zusammen mit Kakerlaken, Mäusen und Bedbugs. Wir sind in der einzigen ‚Container-Unterkunft’ untergekommen – ein zum 10er Zimmer ausgebauter Container. Inzwischen haben wir aber einen kleinen Stellplatz für unseren Van, in dem wir schlafen, und ein Pavillon davor – unser Wohnzimmer, in dem wir jeden Abend mit ein paar Leuten zusammensitzen.

Arbeiten in Spot X

Raffi war die ganze Zeit im Maintenance Team beschäftigt und ich musste die ersten paar Wochen erst mal in der Küche die Gurken schneiden und bin dann ins Foto-Team gewechselt, wo die Arbeit daraus bestand, am Strand zu stehen und Fotos von den Kunden beim Surfen zu machen. Ein absolutes Upgrade im Vergleich zur Küche.

Surfen in Spot X

Für Anfänger ist Arrawarra recht gut geeignet, da die Wellen meistens recht klein und nicht so stark sind. Raffi und ich haben an einem 1-monatigen Surf-Academy Programm teilgenommen und Surfen jetzt selbstverständlich mindestens genau so gut wie Kelly Slater und John John Florence. Vor allem am Anfang waren wir eigentlich jeden Tag zwei Mal draußen. Momentan haben wir grad nicht so Glück mit den Wellen – immerhin wird es immer wärmer und man kann inzwischen auch schon mal im Bikini (ja, auch Raffi) rauspaddeln. Arrawarra Beach heißt nicht umsonst A-Bay – manchmal sind die Wellen nicht viel höher als am Bodensee.. wie man auf den Bildern auch sehen kann 😉

Feiern in Spot X

Das Gute in Spot X ist, dass man direkt unzählige neue Leute kennen lernt. Das Camp überlebt nur durch die Backpacker, die dort arbeiten (zur Wintersaison waren wir knapp 50) und hat selber gefühlt nur so 10 Festangestellte (wenn überhaupt), die normal bezahlt werden. Wer hart arbeitet (umgerechnet hatten wir einen Stundenlohn von ca. 10$ – der Mindestlohn in Australien liegt bei knapp 23$), will auch mal feiern. Wir hatten so einige richtig gute Partys hier. Im August hatten wir ein Weihnachtsfest organisiert mit Tannenbaum, Glühwein, einem Weihnachtsmann und Geschenken. Kurz darauf gab es einen 3-tägigen Prank-War für die Mitarbeiter, wo sich die unterschiedlichen Teams Streiche spielten. Z.B. jemanden beim Duschen mit Farbe überschütten, ein Surfboard am Baum aufhängen, das Huhn ins Bett setzen, Wasserbomben, Autos mit Klarsichtfolie einwickeln, Stinkbomben, Enthaarungsstreifen für behaarte Männerbeine, usw. Langweilig wird es hier eher selten.

Management in Spot X

Der einzige, aber gravierende Nachteil in Spot X. Das Management. Die guten Partys wurden schnell verboten, gefühlt wie alles andere auch. Als Backpacker macht es den Anschein, dass die 36 Stunden, die hier jeder arbeitet, für mittelmäßiges Essen und eine ranzige Unterkunft, hier von Niemanden geschätzt wird. Überstunden werden als normal erwartet, macht jemand einen kleinen Fehler, kann er schon mal mit dem Rausschmiss rechnen. Da die Nachfrage für Surfcamp-Jobs bei den Backpackern sowieso recht hoch ist, kann es dem Management egal sein, wer da arbeitet, weil sie meist eh immer jemanden für diese Jobs finden.

Ein Leben nach Spot X

Inzwischen konnten wir uns aus der Spot X Sklavenarbeit befreien und haben uns direkt in die nächste Sklavenarbeit gestürzt – Farmarbeit. Um unser Konto ein bisschen aufzustocken, haben wir bei einer Farm in der Nähe mit dem Himbeerpflücken angefangen. So ziemlich der beschissenste Job jemals 😀 Wir haben in den drei Wochen täglich zwischen 9-11 Stunden gearbeitet – von 6.00-16/17.00 Uhr – und das mit 20 Minuten Pause insgesamt. Während der Arbeit durfte man sich blöd anmachen lassen, dass man zu langsam ist oder zu schlecht pflückt – es hat nur noch die Peitsche gefehlt 😀 Immerhin war das Geld nicht ganz so schlecht. Als wir nach den drei Wochen genug davon hatten, hatten wir über 2.000$ (pro Person) verdient. Davon kaufen wir uns erst mal ein paar frische Himbeeren! Mmmhh.. lecker!