Ein Tagesausflug nach Muizenberg, Boulders Beach und zum Kap der Guten Hoffnung / Cape Point
Unser nächster Trip sollte zum Kap der Guten Hoffnung gehen – dem südwestlichsten Punkt Afrikas. Auf dem Weg dorthin haben wir noch einen Stopp in Muizenberg – dem Surfer Strand – und bei den Pinguinen am Boulders Beach gemacht.
Muizenberg
Muizenberg ist ein Vorort Kapstadts und liegt im Süden an der Seite des indischen Ozeans, also gar nicht weit von unserer Unterkunft entfernt. Die „Surfer’s Corner“ ist die Ecke, wo die Surfer und die ganzen Surfshops aufzufinden sind. Auch diese kleinen bunten Häuschen direkt am Wasser, die man öfter im Südafrika Reiseführer sieht, stehen dort. Eigentlich wollten wir auch gar nicht Shoppen gehen, aber es gab dann doch ein paar coole Sachen, wo wir nicht Nein sagen konnten. Generell ist die Atmosphäre dort auch recht entspannt und es fühlt sich noch mal anders an, als in Kapstadt, Constantia oder anderen Vororten. Auf jeden Fall empfehlenswert dort mal vorbei zu gucken, wenn man schon mal im Kapstadt ist. Wer will, kann auch Surfunterricht dort nehmen, z.B. bei Gary’s Surf School.
Die Pinguine am Boulders Beach
Von Muizenberg bis zum Boulders Beach fährt man die ganze Zeit am Wasser entlang und es ist allein vom Weg her lohnenswert. Eine Freundin hat uns vorher gesagt, dass es eine bestimmte Ecke dort gibt, wo man nah an die Pinguine ran kommen könnte ohne Abgrenzung, aber irgendwie hatten wir das wohl falsch verstanden. Jedenfalls hatten wir diesen geheimnisvollen Pinguin-Ort nicht gefunden. Es gibt dort quasi zwei Tribünen, wo man die Pinguine am Strand beobachten kann. Quasi wie Zoo, nur besser für die kleinen Vogeltiere. Für uns war es aber doch recht enttäuschend – vor allem MJ hatte sich mega auf die Pinguine gefreut. Für diese Aussichtsplattformen musste man auch Eintritt zahlen, der ca. bei 65 Rand (ca. 4€) lag – hat sich auf jeden Fall nicht wirklich gelohnt.
Jedoch gab es einen Weg – noch vor dem Zugang zum Strand – der mit einem kleinen Zaun abgeriegelt war, damit die Pinguine nicht auf die Straße spazieren oder von den lästigen Touristen wie unsereins angegrapscht werden. Dort hatte sich ein kleiner Pinguin verirrt und wollte wohl zurück zu seinen Jungs. Raffi wollte ursprünglich versuchen den Kleinen über den Zaun zurück zum Rest der Clique zu werfen, aber war sich dann doch unsicher, welche Karate-Skills der kleine Butler auspackt, sobald man ihn anfässt. Ein bisschen hat er uns schon leid getan – so ganz alleine ohne seine Kumpels. Wir haben das an der Kasse zwar gesagt, dass da einer ganz alleine rumirrt, aber schien niemanden so wirklich zu interessieren.
Warum sind die Pinguine überhaupt da?
Anscheinend haben sich in den 80ern zwei kleine Kolonien da niedergelassen, welche inzwischen auf 3.000 Pinguine angestiegen ist. Land-Kolonien sind aufgrund der natürlichen Pinguin-Feinde eher ungewöhnlich. In dieser Ecke sind diese Feinde anscheinend nicht so stark vertreten und es gibt zusätzlich genug zu Fressen für die Kleinen, weswegen sie sich dort schon seit mehreren Jahrzehnten recht entspannt dort aufhalten können. So viel zur geschichtlichen Vogelkunde laut Wikipedia.
Cape Point – oder doch eher Kap der Guten Hoffnung
Zum Kap der Guten Hoffnung fährt man noch mal gut 30-45 Minuten. Leider ist auch da Eintritt fällig, der für Erwachsene bei 125 Rand (ca. 8€) liegt. Wir haben erst da gemerkt, dass es anscheinend einen Unterschied zwischen Cape Point und Kap der Guten Hoffnung gibt. Waren natürlich wieder bestens vorbereitet – wie immer.
Was ist der Unterschied?
Das Kap der guten Hoffnung ist tatsächlich der südwestlichste Punkt Afrikas. Dort kann man mit dem Auto hinfahren, sich an einer Menschenschlange anstellen und irgendwann dann mal ein Foto mit sich hinter dem Schild machen „Hier ist der südwestlichste Punkt Afrikas“ oder so. Wir sind auf den Felsen dahinter geklettert, der quasi unbeklettert war, da alle für das Schild-Foto anstanden. Von dort konnten wir den Leuchtturm am Cape Point sehen und ein paar freilebenden Sträußen beim Eierlegen zuschauen. Baboons – diese Affentiere – sind dort übrigens auch frei rumgelaufen.
Cape Point hingegen ist angeblich der Punkt, wo Atlantik und Indischer Ozean aufeinander treffen. Wir hatten auch geplant noch dort hin zu fahren, da man wohl sehen kann, wie diese beiden unterschiedlichen Ozeane zusammen treffen. Aufgrund einer Baustelle und weil wir mal wieder hungrig waren (wie gesagt – bestens vorbereitet und ausgestattet), sind wir dann doch nicht weiter zum Cape Point gefahren, welches ein paar Meter weiter östlich vom Kap der Guten Hoffnung liegt. Erzählungen zufolge kann man auch nicht sehen, wie diese beiden Wassermassen aufeinander treffen. Von daher war es gar nicht mal so tragisch 😉
Die Fahrt dahin lohnt sich ausblickstechnisch auf jeden Fall und auch der Cape Point Nationalpark ist ganz nett. Wenn man sich etwas Verpflegung mitnimmt, kann man sich dort auch etwas länger aufhalten. Zum Sonnenuntergang schließt der Park aber – wer länger bleibt, darf Strafe zahlen. Also nichts für die Romantiker unter euch.